Ich hab jetzt zwei Kinderzimmer

Puts, Veronique, 2016
Antolin Klasse: 3 Zum Antolin Quiz
Stadtbücherei Korneuburg
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7707-5504-2
Verfasser Puts, Veronique Wikipedia
Beteiligte Personen Schweikart, Eva Wikipedia
Systematik JD - Bilderbücher bis 6 Jahre
Schlagworte Scheidung
Verlag Ellermann im Dressler Verl.
Ort Hamburg
Jahr 2016
Umfang [21] Bl.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Veronique Puts. Aus dem Niederländ. von Eva Schweikart
Illustrationsang überw. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Nico Kalteis;
Wie der Titel Ich hab jetzt zwei Kinderzimmer bereits erahnen lässt rückt das neue Bilderbuch von Veronique Puts das Thema Scheidung in den Mittelpunkt. Bereits am Vorsatzpapier werden zwei Schlüssel mit je einem Schild, auf dem Mama und Papa steht, abgebildet. Zielgruppenliteratur, problemorientiertes Bilderbuch mit klarer Adressantenzuschreibung huscht es durch den Kopf. Zum Glück umschifft Puts all diese Klippen meisterhaft, denn sie rückt nicht mitleidsgrundierte Problemorientierung und kurzgreifende Erklärungen, sondern das betroffene Kind in den Mittelpunkt der Erzählung. Acht, so heißt die (geschlechtlich nicht markierte) kindliche Hauptfigur, weil sie am 8.8. um 8 Uhr 8 geboren wurde, erlebt nicht erst durch die Scheidung der Eltern einen Bruch in ihrer Biographie, bereits die lauten, von verbaler Gewalt durchdrungenen Streitgespräche der Eltern verändern das Kind. Es fühlt sich schuldig und zerrissen, ist wütend, versucht die Eltern zu versöhnen und schreibt an beide Elternteile Briefe, die die kindliche Not erahnen lassen. An seine neue Lebenswelt gewöhnt es sich nur langsam, zwei Zimmer, neue Freunde und Eltern, die Acht ganz für sich haben wollen.
In dieser Trostlosigkeit verharrt die einfühlsame Erzählung aber nicht. Die Großeltern vermitteln Stabilität und Kontinuität im Leben des Kindes. Die Großmutter nimmt Acht die Schuldgefühle und aus dem schweigsamen Großvater spricht mehr als die Weisheit des Alters. Er sagt Acht, dass der Kummer vielleicht das ganze Leben prägen wird, doch auch etwas Gutes hat. Acht wird dadurch Verständnis und Mitgefühl für andere Menschen entwickeln können und selbst daraus Kraft schöpfen.
Diese Positivität liegt dem schonungslosen, aber nicht traurigen Bilderbuch zugrunde. Besonders sind auch die collagierten Illustrationen. Puts färbt jede Seite mit einer eigenen Farbe ein, die Stimmungen markiert und den feinfühligen Text damit unterstreicht. Die gezeichneten Figuren sind zumeist übergroß und dadurch oft nur fragmentarisch ins Bild gestellt. Der Text selbst ist auch Teil des grafischen Konzeptes. Einzelne Wörter sind in den Bildhintergrund gestellt und Acht darf sich selbst, in krakeliger Kinderschrift, in die Erzählung einschreiben.
Acht lernt, dass das Leben nicht immer glücklich verläuft, dass nach einer Krise der Alltag und auch das Glück aber wieder zurückkehren können, wenn auch in einer anderen Form und dass Wünsche und Träume offen sind. Träumen darf man. Von allem. Auch von einer heilen Familie.

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Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/);
Autor: Christina Repolust;
"Ich habe jetzt zwei Kinderzimmer" wendet sich sowohl an Kinder als auch an Erwachsene: an Eltern, die viel streiten und vor einer Trennung/ Scheidung stehen, an deren Kinder und an möglichst viele andere Erwachsene. Warum? Weil manchmal eine Oma und ein Opa mit mehr Abstand erklären können, dass die Liebe der Eltern aufgebraucht ist. Die Hauptperson heißt Acht: Sie wurde am 8. August geboren und ist ein sehr fröhliches Kind. Vom vielen Streit ihrer Eltern bekommt ihre Seele jedoch blaue Flecken - sie fühlt sich zunehmend kleiner und kleiner. Die Eltern lassen sich scheiden und kämpfen um ihre gemeinsame Acht - nun fühlt sie sich nicht nur zerrissen, sondern ist es auch. Achts Freunde erzählen ihr, wie es so mit geschiedenen Eltern sein kann: dass der Schmerz allmählich nachlässt und man schließlich die guten Seiten der Trennung ohne schlechtes Gewissen zu genießen beginnt. Kein Streit mehr, zwei Kinderzimmer und zwei unterschiedliche Welten.
Das Buch spricht viele Themen in Wort und Bild an, wobei es an der ein oder anderen Stelle belehrend wirkt. Dann wieder lässt Veronique Puts LeserInnen über wunderschöne Formulierungen und Metaphern staunen. Ein Buch ab sechs Jahren, empfehlenswert für BegleiterInnen, betroffene Kinder, Beratungsstellen und jede Kindergartenbibliothek.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
10954 JD, Put

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