Guten Morgen, Genosse Elefant : Roman

Wilson, Christopher, 2018
Stadtbücherei Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-462-05076-9
Verfasser Wilson, Christopher Wikipedia
Beteiligte Personen Robben, Bernhard Wikipedia
Systematik DR - Belletristik
Interessenskreis Historische Satire
Schlagworte Sowjetunion, Kommunismus, Stalin, Geheimpolizei
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Ort Köln
Jahr 2018
Umfang 265 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Christopher Wilson. Aus dem Engl. von Bernhard Robben
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Katharina Ferner;
Die Machenschaften der kommunistischen Parteizentrale aus der Sicht eines Kindes. (DR)
Der zwölfjährige Juri wächst im Kommunismus auf. Durch mehrere unglückliche Unfälle hat der Junge eine Beeinträchtigung, die ihn keinen körperlichen Schmerz fühlen lässt. Auch sein Gehirn funktioniert ein wenig anders, schafft unglaubliche Verknüpfungen. Auf Fremde wirkt der Junge nicht sehr schlau, aber unglaublich liebenswürdig und vertrauensvoll. Er hat ein Gesicht, das die Menschen um ihn herum beruhigt. Diese Eigenschaft kommt ihm zugute, als er mit seinem Vater auf die Datscha Stalins entführt wird. Prompt wird der Junge zum persönlichen Vorkoster ernannt. Was er dabei für Informationen aufschnappt, wird ihm allerdings bald zum Verhängnis. Was absurd und komisch beginnt, wird rasch bitterer Ernst. Der humorvolle kindliche Blick geht dem Protagonisten Juri zwar nie ganz verloren, aber auch er begreift nach und nach, mit wem er es zu tun hat. Die einzige Erziehung, die er nun erhält, ist eine gewaltvolle. Die eigene Unschuld kann ihn davor nicht schützen. Die ansteckende Fröhlichkeit am Beginn des Romans endet abrupt. Der weiche Erzählton kann nicht über die Grausamkeiten hinwegtäuschen, die wiederholt vorkommen und angesprochen werden. Menschen verschwinden. Die Machthaber handeln willkürlich und brutal. Ein unangenehm direkter Roman, der inmitten aller Gräueltaten nie auf die Handlung vergisst. Woher Juri seine unerschöpfliche Hoffnung nimmt, dass noch mal alles gut werde, bleibt ein Rätsel.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Markus Fritz;
Der Roman spielt zur Zeit des Stalinismus. Juri ist 14 Jahre alt, er leidet an Epilepsie und hat aufgrund eines Unfalls ein entstelltes Gesicht. Sein Vater ist Veterinär im Moskauer Zoo. Die Mutter hat die Familie verlassen. Manche behaupten, sie sei in einem Lager. In der Wohnung stehen zwei gepackte Koffer: man weiß nie, ob man vom Geheimdienst abgeholt wird. Eines Abends werden Vater und Sohn wirklich von zwei Geheimdienstlern abgeholt. Sie werden in ein abgelegenes Anwesen gebracht. Dort werden sie zum kranken Genossen Stalin geführt. Dieser vertraut keinen Medizinern, alle seine Ärzte sind tot oder im Gefängnis. Er vertraut nur Tierärzten. Der Vater diagnostiziert bei Stalin einen leichten Schlaganfall. Er solle sich schonen. Stalin wirft ihn hinaus, findet aber Gefallen am Jungen. Dieser soll bei ihm bleiben. Er wird zum Gefährten des Diktators. Er muss nicht nur die Speisen und Getränke vorkosten, sondern spielt mit ihm Dame. Stalin gewinnt immer, da er die Regeln bestimmt. Sie schauen sich zusammen Filme an, Stalin schwärmt von amerikanischen Western. Nach einer Nacht mit reichlich Alkohol und üppigem Essen erleidet Stalin einen weiteren Schlaganfall. Da alle die Tobsuchtsanfälle des Diktators fürchten, getraut sich niemand, ihm zu helfen und er stirbt.
Wilson verpackt das Ende des Diktators Stalin in eine komisch-traurige politische Satire. Neben der Groteske vergisst der Autor jedoch weder die Gräuel des Stalin-Regimes noch verharmlost er diese. Es gelingt ihm das Kunststück, aus der Perspektive des cleveren Knaben die brutale Realität der Stalin-Ära erfahrbar zu machen. Manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Für alle Bibliotheken geeignet.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
6779 DR, Wil

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