Die Wahrheit, wie Delly sie sieht

Hannigan, Katherine, 2014
Antolin Klasse: 5 Zum Antolin Quiz
Stadtbücherei Korneuburg
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-24513-6
Verfasser Hannigan, Katherine Wikipedia
Beteiligte Personen Hornfeck, Susanne Wikipedia
Systematik JU - Jugendbücher ab 10 Jahren
Schlagworte Freundschaft, Sprechen lernen, Sprachbehinderung
Verlag Carl Hanser
Ort München
Jahr 2014
Umfang 276 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Katherine Hannigan. Aus dem Engl. von Susanne Hornfeck
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Ulrike Schrimpf;
Katherine Hannigans Kinderroman beginnt mit einem Paukenschlag: mit einer Romanheldin, wie sie charmanter, liebenswürdiger und origineller kaum sein könnte. Delly ist winzig klein, hat kupferrote Haare, eine große Klappe, ein noch größeres Herz und am laufenden Band jede Menge Probleme am Hals, weil sie sich in ihrer kompromisslosen und oft waghalsigen Suche nach Abenteuern und dem ultimativen Überraschenk nicht oder zumindest zu wenig an die Regeln des sozialen Miteinanders hält. Das impulsive, fantasievolle, sich nach Liebe und Zuwendung sehnende Mädchen, das mit fünf Geschwistern, einer vielbeschäftigten Mutter und einem nur seltenen anwesenden Vater zusammenlebt, ist der große hinreißende Trumpf des Romans, der die Leserin auch über manche allzu gefühlvoll-schwelgerische Stelle hinwegträgt: Dellys Mut und ihre gleichzeitige Verletzlichkeit, ihr Witz und ihre Kreativität, ihr allmählich sich im Laufe des Romans vollziehender Verstehens- und Lernprozess dessen, wie es möglich ist, Spaß zu haben im Leben, ohne ständig die Wut der Erwachsenen und anderer Kinder auf sich zu ziehen, reißen mit und bezaubern. Auch ihre Geheimsprache voll von Wortneuschöpfungen kongenial übersetzt von Susanne Hornfeck , mit der das Mädchen Dinge, Gefühle und Ereignisse beschreibt, die wichtig sind in seinem Leben, ist eine rundum gelungene Erfindung der Autorin. Da gibt es den Verschlupf, einen geheimen Unterschlupf, an dem man sich verstecken kann, das oben genannte Überraschenk, eine einzigartige Mischung aus Überraschung und Geschenk, und wenn Delly wütend auf jemanden ist, dann hat sie schon mal Lust, ihn zu zerDellern.
Hannigans große kleine Protagonistin ist nicht nur um ihrer selbst willen von Bedeutung für den Roman, sondern auch, weil ihre Stimme dem Text fast immer die notwendige Leichtigkeit und Frische verleiht, die verhindert, dass die Geschichte sich in einem pädagogisch wertvollen Problembuch oder in einem pathetischen Gefühlsdrama verläuft. Das hätte angesichts des großen und schweren Themas durchaus passieren können: Um Kindesmisshandlung geht es, um ein verstörtes Mädchen, das wie ein Junge aussieht, großartig Basketball spielt, auf rätselhafte Art und Weise von Tieren geliebt wird, sich nicht berühren lässt und nie auch nur ein Wort spricht. Wie Hannigan die Schritt für Schritt sich entfaltende Freundschaft zwischen den zwei so unterschiedlichen Mädchen schildert, durch die beide sich zum Positiven entwickeln, wie die Autorin dabei auch noch dem rührenden kleinen Bruder von Delly eine wichtige Rolle verleiht und einem stotternden Basketballer, ist wundervoll. Mich hat der Roman auch deshalb so betört, weil er mich in seiner Schilderung von eigentümlichen Randexistenzen und der hitzigen Sommeratmosphäre einer amerikanischen Kleinstadt ein bisschen an Carson McCullers Romane erinnert hat. McCullers für Kinder, könnte man das so sagen? Ein großer anrührender Roman!

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Cornelia Freiberger;
Ein berührendes Buch über die Welt, wie Kinder sie sehen, und die Macht der Freundschaft. (ab 12) (JE)
Delly Pattisons Markenzeichen sind ihr roter Lockenkopf, ihre kleine, zierliche Statur und der Ärger, der immer schon da ist, obwohl sie es nur gut meint. Sie befreit Hühner aus Mitleid, erfindet Wörter, um nicht fluchen zu müssen, und doch endet alles mit Hausarrest. Aber Delly ist ein fröhliches, unbekümmertes Kind, das gerne lacht. Das ändert sich, als sie elf wird - das Lachen verschwindet und das "Schlechtfühlgefühl" wird ihr ständiger Begleiter genauso wie die Probleme in der Schule und mit der Polizei. Am meisten belastet Delly aber das Weinen ihrer Mutter Clarice und so beschließt sie, sich zu ändern. Doch wie? In dieser Situation entpuppen sich ihr kleiner Bruder RB und die merkwürdige neue Mitschülerin Ferris Boyle, die nicht spricht und nicht angefasst werden will, als wahre Freunde.
Die Autorin Katherine Hannigan präsentiert ein berührendes Buch über kindliche Unbekümmertheit, über tiefe Wunden in einer Kinderseele und die Freundschaft zweier ungleicher Mädchen. Die impulsive, kreative, neugierige Delly, die an den Maßstäben der Erwachsenen fast zu zerbrechen droht, und die zurückgezogene, stumme Ferris, die Unfassbares durchmacht, verändern das Leben der jeweilig anderen ohne große Gesten, aber immer mit den richtigen leisen Tönen. Der Autorin gelingt es, ein sensibles Thema in ein großartiges Buch zu verpacken, das nicht nur jugendliche LeserInnen unterhält, bezaubert und nachdenklich macht.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
2191 JU, Han

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