Muttersohn : Roman

Walser, Martin, 2011
Stadtbücherei Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-498-07378-7
Verfasser WALSER, Martin Wikipedia
Systematik DR - Belletristik
Schlagworte Abenteuer, Familiengeschichte, Briefe, Liebe, Sprache, Farben, Glaube, Halbwaise, macht, Schneiderin, Psychiatrie, Professor, Macht der Liebe, Suizid, Dasein, Neues Schloss, Stuttgart, Krankenpfleger, Landeskrankenhaus, Ärzteschaft, Suizidpatient, Motorradlehrer, Motorrad
Verlag Rowohlt
Ort Reinbek
Jahr 2011
Umfang 504 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1.Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Martin Walser
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Jutta Kleedorfer;
Ein breit angelegter Roman, in dem Martin Walser in einer Art "Heiligengeschichte" sprachlich und gedanklich seine Lebenserfahrungen verdichtet. (DR)

Martin Walser gilt vielfach als letzter deutscher Dichterfürst, der sich in seinem Altersroman "Muttersohn" einer radikalen Maxime verpflichtet fühlt: "Ziellos zu erzählen, das ist das, was du tun musst." Aufgebaut in vier großen Kapiteln, die nach den vier Evangelien strukturiert sind, wird vom "Glauben als der Sehnsucht nach der absoluten Akzeptanz auf Erden" erzählt. Zunächst geht es um den Pfleger Percy Anton Schlugen, dessen Mutter behauptet, zu seiner Zeugung sei kein Mann nötig gewesen. Er ist die messianische Hauptfigur, ein Vatersucher wie Jesus und ein Verehrer Mariens, wie dies schon ironischerweise im Titelbild anklingt. Sein schwierigster Patient in der psychiatrischen Klinik ist ein Mann namens Kainz, der in seiner Zerrissenheit zwischen der geliebten Frau und der unverzichtbaren Geliebten keinen anderen Ausweg als Selbstmord sieht. In den Erzählstrom eingebettet ist zudem die schon vorab erschienene Novelle "Das Vermächtnis", in der das soziale Beziehungsgeflecht von Percy zu seinem Mentor Dr.Dr. Feinlein und dessen beruflichen wie persönlichen Konkurrenten, dem Klinikvorstand, breiten Raum einnimmt. Immer wieder fließen auch die vielen spontanen Reden Percys ein, für die er so berühmt ist, dass er zu Talkshows eingeladen wird, und in denen seine Gedanken nahtlos in Texte von Augustinus, Seuse, Jakob Böhme u.a. übergehen. Im "Nachtrag" werden dann die disparaten Erzählstränge radikal in einem Massensterben aufgelöst: Auch Percy erleidet durch einen Genickschuss von einer Motorradgang den Tod. Aber es entsteht ebenso eine "Akademie für Unvollendete", ein Ort der Erlösung durch Musik.
Die Lektüre dieses Buches ist in gedanklicher, sprachlicher und spiritueller Hinsicht tatsächlich ein Abenteuer, wie es schon der Klappentext ankündigt. Wenn man jedoch bereit ist, sich auf diese experimentelle Dichtkunst Walsers einzulassen, dann eröffnen sich vielfache reflexive Zugänge zu gewichtigen Lebensfragen und Grenzerfahrungen in diesem abgründigen Lebens-, Liebes- und Glaubensbuch.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
8284 DR, Wal

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