Flucht nach Patagonien : Roman

Revedin, Jana, 2021
Pfarrbibliothek Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-351-03809-0
Verfasser Revedin, Jana Wikipedia
Schlagworte Nationalsozialismus, außergewöhnliche Freundschaft+
Verlag Aufbau
Ort Berlin
Jahr 2021
Umfang 415 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jana Revedin
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Maria Schmuckermair;
Als Künstler erfolgreich, im Privatleben vom Glück nicht begünstigt. (DR)
Jean-Michel wird in den reichen französischen Zweig der Familie Frank (Anne Frank ist seine Cousine) hineingeboren. Mit vier Jahren erkrankt er an Kinderlähmung und muss danach als gehänselter "Krüppel" mit einem schiefen Rücken und halb gelähmten Beinen leben. Seine beiden gesunden älteren Brüder fallen im Ersten Weltkrieg, woraufhin der Vater Suizid begeht und die Mutter depressiv wird. Jean-Michel gelingt es aber, sich als Möbeldesigner im Paris der Zwischenkriegszeit einen Namen zu machen. Er kreiert einen völlig neuen modernen Stil, indem er einfache Formen mit billigen Materialien (Sackleinen, Strohlack) zu faszinierenden Interieurs kombiniert, z. B. Tische mit Eisenglimmer-Oberflächen. Wichtig ist Jean-Michel Frank die Leere: "Weg mit den Ornamenten!" Sein kreatives Pendant in der Pariser Modewelt ist die chilenische Künstlerin Eugenia Errazuriz mit ihrer minimalistischen Ästhetik. Sie wird zu Jean-Michels Mäzenin und 1937 reisen die beiden auf einem Postschiff über den Atlantik nach Argentinien. Jean-Michel soll dort im ersten Grandhotel in den Anden, das sie bauen will, die Möblierung durchführen. Doch der lange Arm der Nazis, die in Europa schon diktieren, reicht bis nach Südamerika - für den Juden und Homosexuellen Frank eine Bedrohung.
Sein "sprachloses Glück" findet er für drei Jahre in dem Schauspieler, Naturfilmer und Drehbuchautor Thaddäus Lovett. In den Wirren des Krieges werden die beiden getrennt, und als Jean-Michel Frank endlich ein Visum für die USA bekommt, ist die Welt schon eine ganz andere.
Das Buch liest sich leider sehr trocken, der Stil erinnert an ein Sachbuch. Die tragische Lebensgeschichte der historischen Person Jean-Michel Frank wird nüchtern und mit wenigen Dialogen erzählt, der Autor legt mehr Wert auf Namedropping (Adolf Loos, Le Corbusier, Walt Disney, Eleanor Roosevelt, Rockefeller usw.) und auf die Beschreibung der Architektur als auf eine mikroskopisch genaue Entfaltung des Innenlebens. Trotzdem lesenswert!