Annotation |
Platon, das Höhlengleichnis. Gefangene, die, bis auf menschliche Schatten an der Höhlenwand ihres Gefängnisses, niemals die Wirklichkeit sehen werden. Kinder in einem Keller, die nie die Außenwelt erblickten, bis auf Bilder, die durch ein Antennenkabel vom Himmel auf sie herabfielen.Dieses Gleichnis durchwanderte vierundzwanzig Jahrhunderte, bevor es in einem kleinen Ort in Österreich seine Wiedergeburt erfuhr, mit einem Ingenieur als Komplizen und der unfreiwilligen Mithilfe des Schotten John Logie Baird, der 1926 den ersten Fernsehapparat erfand. (Verlagstext)"Thomas Bernhard hätte es viel härter geschrieben, meinte der Autor in einem Interview mit der Presse. Nun ist Régis Jauffret sichtlich nicht das schärfste Messer in Gottes Bestecklade, aber das schlägt dem Fass doch den Boden aus. Es ist mehr als dreist, dass sich ein literarisch dermaßen unbedarfter Autor die Nähe zu Bernhard erschleicht, den er darüber hinaus allem Anschein nach auch noch mit Quentin Tarantino verwechselt. Authentizität wird nicht durch missverstandene Radikalität nach dem Motto: je härter, umso wahrhaftiger hergestellt, sondern durch den stimmigen Einsatz ästhetischer Mittel, durch Konsistenz der Figurenzeichnung, Eröffnung neuer Perspektiven. Von all dem aber ist Claustria Lichtjahre entfernt." © Falter zur vollständigen Rezension |