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JU
Zej

Drei Wege

Zejn, Julia, 2018
Stadtbücherei Korneuburg
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN 978-3-945034-99-6
Verfasser Zejn, Julia Wikipedia
Systematik JU - Jugendbücher ab 10 Jahren
Schlagworte Geschichte, Berlin, Frau, Deutschland, Graphic Novel, Comicroman, Geschichte 1918, Geschichte 1968, Geschichte 2018
Verlag Avant-Verl.
Ort Berlin
Jahr 2018
Umfang 179 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Julia Zejn
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Martin Reiterer;
Ida, Marlies, Selin 1918, 1968, 2018: Drei Namen, drei Jahreszahlen, ein Comic. Fünf Jahrzehnte liegen zwischen den Jahren, um die herum die Zeichnerin-Autorin Julia Zejn jeweils eine Skizze einer jungen in Berlin lebenden Frau anlegt. Auch wenn es Jahreszahlen aus dem Supergedenkjahr sind, die Auswahl ist durchaus sinnig: Sie markieren drei Zeitpunkte, zu denen insbesondere für Frauen die Voraussetzungen sehr unterschiedlich sind. 1918, als der Erste Weltkrieg noch nicht zu Ende ist, 1968, als eine Generation von Jugendlichen die Revolution ausruft, und 2018, das symbolhaft für die unmittelbare Gegenwart steht.
Drei Wege ist sorgfältig mit Bleistift gezeichnet und in seidenmatten Farben von Perlweiß, Beigerot bis Lichtgrün koloriert. Dadurch heben sich die drei Lebensausschnitte von Ida, Marlies und Selin farblich voneinander ab, die Übergänge sind jedoch zugleich fließend.
1918 kommt Ida als Kindermädchen in ein bürgerliches Haus, sie selbst stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Umso überraschter ist sie über die reichlichen Vorräte in diesem Haushalt. Die Hausherrin behandelt sie gut. Der Herr Doktor wird bald verletzt aus dem Krieg zurückkehren. 1968 wohnt Marlies bei ihren Eltern, Vater Arbeiter, Mutter Hausfrau. Ihre Schwester ist verheiratet und schwanger, sie selbst liest lieber und hört die Beatles. Untertags arbeitet sie in einem Café. Statt zu heiraten, wie es ihre Eltern erwarten, wird sie bald einen Studenten kennen lernen und in die Welt der Proteste hineinschnuppern. 2018 hat Selin gerade die Matura hinter sich. Ihre beste Freundin ist an der Colombia Universität aufgenommen worden, sie selbst weiß noch nicht recht, was sie machen soll. Derzeit hängt sie viel mit ihrem schwulen Freund herum. Ihre Mutter, bei der sie wohnt, redet ihr nicht drein, mit ihrem türkischen Vater, der in Kanada lebt, skypt sie gelegentlich.
So setzen die Geschichten ein. Anhand der Beziehungen zu ihrer unmittelbaren Lebenswelt entwirft die vom Niederrhein stammende Leipziger Zeichnerin, Jahrgang 1985, erstaunlich präzise Bilder vom Leben dieser jungen Frauen. An ihren Kleidungen, an ihren Körperhaltungen lassen sich unterschiedliche Moden, Einstellungen und Kulturen ablesen. Von den detailreichen Zeichnungen von Küchen, Wohnungen und Straßenzügen kann man auf die sorgfältigen Recherchen der Autorin schließen.
Zugleich bleiben diese biografischen Porträts nicht isoliert. Mit fortschreitender Entwicklung der Erzählungen wechseln die Schauplätze zwischen den Frauen zunehmend öfter. Unterschiede, aber auch Parallelen in ihren Lebenswelten treten stärker hervor. Wie in einem Teppich verwebt Zejn in der Mitte des Comics die drei Geschichten engmaschig miteinander, sodass über mehrere Seiten jedes Panel nach dem Muster 1918, 1968, 2018 / 1968, 2018, 1918 etc. einer anderen Figur zuzuordnen ist. Plötzlich erscheinen die Geschichten als Puzzles einer gemeinsamen Geschichte. Und tatsächlich lässt die Zeichnerin die drei in einer Panelfolge an einem Tisch zusammensitzen. In einer anderen Panelsequenz radeln sie hintereinander auf ihren Rädern, kneift man die Augen etwas zusammen, scheint es, als würden sie auf einem Dreifach-Tandem dahinfahren. Ein hübscher subtiler Hinweis darauf, dass diese drei Frauen historisch miteinander verbunden sind.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
3251 JU, Zej

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